Ich gehe mal davon aus, daß du seinerzeit auch ganz, ganz sicher warst, daß das Katzenbaby aus dem Reitstall keine Mutter mehr hatte... oft legen Katzen ihre Jungen irgendwo ab, wo sie vermeintlich sicher sind. Dort werden sie dann von gutmeinenden Menschen "gerettet". Die Mutter und das Junge müssen dabei sehr leiden.
Ein 11jähriger Kater, der jahrelang allein war, läßt sich nur sehr, sehr schwer vergesellschaften. Besonders mit einem Jungtier. Jede Katze hat einen ganz individuellen Charakter, es gibt Gesellschaftsnudeln und Einzelgänger.
Bei deinen beiden läuft es doch gut, sie kommen miteinander zurecht, gehen nicht aufeinander los und sind auch nicht todunglücklich. Gelegentliche Fauchereien und Tatzenhiebe sind einfach nur eine Warnung, ein deutliches "Nein", kein Kampf.
Deine Kater sind durchaus Freunde, für kätzische Verhältnisse sogar ziemlich enge. Mehr kommt da nicht.
Spielen werden die beiden wohl nie miteinander, das tun ausgewachsene Katzen eher selten, außer mit dem eigenen Nachwuchs. Auch Kuscheln ist meist nicht angesagt. Abschlecken ist ein großer Zärtlichkeitsbeweis, Nasegeben eine höfliche Begrüßung.
Katzen grübeln nicht über ihr Schicksal nach, daher empfindet der junge Kater wohl auch kaum so etwas wie Frust oder Langeweile. Er wird sich eben eine andere Beschäftigung suchen, wenn der Senior nicht mit ihm spielt. In seinem Alter braucht er ziemlich viel Bewegung, und eine gelegentliche Rauferei wäre ihm auch recht. Am besten spiel du mit ihm. Verstecken, Scheuchen, Ball werfen...
Bring ihm aber beizeiten bei, daß Menschenhände und -Beine keine Sparringspartner sind, sonst wird es später sehr schmerzhaft für dich. Besorge für deinen Racker ein Stofftier o.ä., mit dem er kämpfen kann. Besprüh das mit etwas Catnip-Spray, du wirst staunen, wie schnell er sich dafür interessiert.