"Verpiss-Dich" heißt es für Hunde und Katzen
Eine Pflanze soll Vierbeiner aus Gärten und Grünanlagen fernhalten
Hunden und Katzen stinkt's gewaltig: Die Züchtung des Gärtners Dieter Stegmeier mit dem wenig schmeichelhaften Namen "Verpiss-Dich-Pflanze". Die botanische Kreation - auch als Coleus-Canina-Hybride bezeichnet - schreckt Vierbeiner im Umkreis von zwei Metern ab. Bei ihrem Geruch ziehen sie sofort Leine. Auf diese Weise soll unerwünschter Hunde- und Katzendreck in Gärten und Grünanlagen verhindert werden. Davon wusste der Berufsgärtner aus dem schwäbischen Essingen nämlich selbst ein Lied zu singen: "Ich hatte von den Hinterlassenschaften der herumstreunenden Tiere die Nase gestrichen voll - meine Erfindung war also reiner Selbstzweck."
Menschen kann der Geruch nicht vergraulen
Als ihm ein befreundeter Australier vor einigen Jahren von einer Pflanze erzählte, die Dingos und Wildkatzen abhält, wurde der Baden-Württemberger hellhörig. Doch das exotische Gewächs schien auf die heimischen Plagegeister in Stegmeiers Garten keine Wirkung zu haben. Erst als der findige Gärtner aus einem Brasilien-Urlaub eine Buntnessel-Art mitbrachte und diese mit der australischen Pflanze kreuzte, stellte sich der erhoffte Erfolg ein.
Und das hellblau blühende Ergebnis sieht zudem besser aus, als es riecht. Darauf ist ihr Schöpfer besonders stolz. Menschen könne die ungiftige "Verpiss-Dich-Pflanze" allerdings nicht vergraulen, betont er. "Nur wenn arger Wind kommt oder wenn man die Blätter in der Hand zerreibt, kann man überhaupt etwas riechen."
Die "Verpiss-Dich-Pflanze" ist eine wirksame Hundescheuche
"NRW am Mittag" (02.07.01)
Schutz für Spielplätze und Sandkästen
Als Stegmeier die Anti-Hunde-Pflanze im Februar 2001 auf einer Essener Messe zum ersten Mal vorstellte, konnte er sich vor Bestellungen kaum retten. Inzwischen hat er über 30. 000 Exemplare der patentierten Kreation verkauft.
Eine goldene Nase hat er sich an seiner Erfindung jedoch noch nicht verdient. "Jede Züchtung braucht ihre Zeit, im Moment bin ich total ausverkauft." Ab Frühjahr nächsten Jahres werde die "Verpiss-Dich-Pflanze" aber bereits in vielen Gartencentern und Baumärkten angeboten. Der Schwabe ist zuversichtlich.
Auch hätten schon einige Vertreter aus Städten und Gemeinden ihr Interesse an den grünen "Hundeschranken" angemeldet. In öffentlichen Grünanlagen könnten sie beispielsweise eine Verunreinigung von Spielplätzen und Sandkästen verhindert.